Steinbeißer (Cobitis spec.)
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FFH-Art 1149
Der Steinbeißer (Cobitis spec.) kann bis zu 12 Zentimeter lang werden. Er besitzt einen langgestreckten, seitlich stark abgeflachten Körper, der durch mehrere Längsreihen dunkler Flecken gekennzeichnet ist. Arttypisch sind darüber hinaus sechs sehr kurze Barteln und der zweispitzige aufstellbare Stachel unter dem Auge.
Nach aktuellen Erkenntnissen kommen im Freistaat Sachsen zwei Steinbeißer-Arten vor. Östlich der Elbe der Donausteinbeißer (Cobitis elongatoides, Băcescu & Maier 1969) und westlich der Elbe der Cobitis taenia (Linneaus 1758). Beide Arten hybridisieren mit einander und sind nur genetisch zu unterscheiden.
Als stationär lebender Bodenfisch besiedelt der Steinbeißer klare fließende und stehende Gewässer mit sandigem Grund. Die Tiere halten sich tags eingegraben im Sand auf und werden erst in der Dämmerung aktiv.
Bei der Nahrungssuche wird das Grundsubstrat nach kleinen Bodentieren »durchsiebt« und anschließend über die Kiemen wieder ausgestoßen.
Zur Laichzeit im April bis Juni legen die Weibchen bis zu 300 Eier an Steinen und Wasserpflanzen ab.
Aktuelle Vorkommen des Donausteinbeißers sind in Sachsen vorwiegend aus den Einzugsgebieten der Spree und Schwarzen Elster und hier aus den Naturräumen Oberlausitzer Heide- und Teichgebiet und Königsbrück-Ruhlander Heiden bekannt. Cobitis taenia kommt in der Elbe (Schmilka) und im nördlichen Einzugsgebiet der Vereinigten Mulde vor (Lober, Leine) vor. Als Siedlungsgewässer werden Teiche, Bäche, kleinere Flüsse und Gräben angegeben.
Nach der Roten Liste der gefährdeten Wirbeltiere ist Cobitis elongatoides in Sachsen »stark gefährdet« und Cobitis taenia »vom Aussterben bedroht«.
Gefährdungen gehen vor allem von der Zerstörung und Beeinträchtigung der Lebensräume aus. Dazu gehören unter anderem Gewässerausbau, Unterhaltungsmaßnahmen (zum Beispiel maschinelle Grabenräumungen), Abwasserbelastung, intensive Teichbewirtschaftung und Querbauwerke.
Ansprechpartner
Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie
Referat 76: Fischerei
Fabian Völker
Telefon: 035931 296-22
Telefax: 035931 296-11
E-Mail: Fabian.Voelker@smekul.sachsen.de