Heldbock (Cerambyx cerdo)
FFH-Art 1088
Heldbock (Foto: Archiv Naturschutz LfULG, H. Rank)
Die Weibchen legen ihre Eier in die Rinde eines Brutbaumes. Die Larven des Heldbocks entwickeln sich über 3 bis 5 Jahre vorwiegend im Holz alter, südexponierter Stieleichen. Nach fünf- bis sechswöchiger Puppenruhe schlüpfen die Käfer und verlassen den Baum im kommenden Frühjahr. Ihre Hauptflugzeit erstreckt sich von Mai bis Juli.
Die Alttiere ernähren sich hauptsächlich vom Saft blutender Eichen und von reifem Obst.
Zu den bevorzugten Siedlungsbereichen der Art gehören Alteichenbestände in lichten naturnahen Laubmischwäldern und Waldrändern, Hartholzauen, alte Hudewälder, Parkanlagen, Alleen und Einzelbäume. Brutbäume lassen sich oft an den fingerbreiten ovalen Schlupflöchern erkennen.
Der Große Eichbock kommt in Sachsen nur sehr vereinzelt vor. Das gegenwärtige Hauptverbreitungsgebiet der Art liegt in Nordwest-Sachsen und hier vor allem im Muldetal (Düben-Dahlener Heide), im Riesa-Torgauer Elbtal und in der Röderniederung nördlich Zabeltitz (Elsterwerda-Herzberger Elsterniederung).
Einzelnachweise sind beispielsweise auch aus der Umgebung von Meißen und Riesa bekannt.
Weitere Vorkommen im Bereich des historischen Verbreitungsraumes (zum Beispiel Dresdener Elbtalweitung) sind nicht grundsätzlich auszuschließen.
Ursprünglich in Mitteleuropa allgemein verbreitet und häufig, ist der Heldbock heute sehr selten und nur noch sporadisch anzutreffen. In weiten Gebieten fehlt er bereits vollständig. Nach der Roten Liste ist die Art in Sachsen vom Aussterben bedroht.
Der starke Rückgang ist vor allem in der Zerstörung seiner Lebensräume (zum Beispiel Hartholzauen), der intensiven forstlichen Nutzung der Wälder, der Aufgabe historischer Waldwirtschaftsformen (zum Beispiel Hudewald) und dem Verlust von alten Eichen (Baumgruppen, Alleen, Parks, Einzelbäume) zu sehen.
Vorrangige Schutzmaßnahmen bestehen (aufgrund der Standorttreue und langen Entwicklungszeit) vor allem im Erhalt und der Förderung von Brut- und Entwicklungsbäumen.
Ansprechpartner
Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie
Referat 62: Artenschutz, Auen und Moore
Dr. Ulrich Zöphel
Telefon: 03731 294-2214
E-Mail: Ulrich.Zoephel@smekul.sachsen.de
Webseite: https://www.lfulg.sachsen.de