Weißstorch - Ciconia ciconia (L., 1758)
Der Weißstorch (Ciconia ciconia) ist einer der bekanntesten Vogelarten Mitteleuropas. Er brütet als Kulturfolger in großen Reisignestern auf Dächern, Schornsteinen, Lichtmasten und seltener auf Bäumen im Zeitraum von Mitte April bis Anfang Mai.
Die Jungvögel werden von Juli bis Mitte August flügge (bei Nachgelegen auch später). Der Weißstorch zieht im Spätsommer (Ende August/Anfang September) nach Afrika, überwintert dort und kehrt im März zurück. Bekannt ist seine starke Horstbindung, die ihn alljährlich an die alten Nistplätze zurückführt.Bevorzugt werden wasserreiche Gegenden, feuchte Niederungen und Flusstäler mit Dauergrünland und Feldfutterschlägen. In Wiesen, Feldern, Sümpfen und flachen Gewässern sucht er seine Nahrung, die vorwiegend aus Kleintieren besteht (Frösche, Mäuse, Schlangen, Larven, Fische u.a.).
Der Weißstorch ist eine charakteristische Art der offenen Kulturlandschaft. Geschlossene Waldgebiete, stärker entwässerte Bereiche und die oberen Lagen des Berglandes werden gemieden.
Verbreitungsschwerpunkte im Bereich des sächsischen Tief- und Hügellandes sind die nordwestlichen und östlichen Teile Sachsens. Der Brutbestand des Weißstorches ist jährlichen Schwankungen unterworfen, wobei man zwischen »guten« und »schlechten Storchenjahren« unterscheiden kann.
Obwohl in den letzten Jahrzehnten generell eine Bestandszunahme zu verzeichnen war, gilt die Art noch heute als gefährdet. Die Entwässerung von Feuchtgebieten, der Einsatz von Bioziden in der Landwirtschaft, intensive Anbaumethoden, die Verdrahtung der Landschaft und andere Faktoren gefährden die Bestände.
Notwendige Schutzmaßnahmen für die Art werden in Sachsen im Rahmen eines Artenschutzprogramms koordiniert.
Weiterführende Informationen zum Weißstorch
Ansprechpartner
Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie
Referat 62: Artenschutz, Auen und Moore
Heiner Blischke
Telefon: 03731 294-2201