Blaukehlchen - Luscinia svecica (L., 1758)
Als Bruthabitate kommen vor allem Feuchtgebiete mit ausgedehnten Weiden- und Erlengebüschen in Frage, die von Röhricht durchzogen sind und Freiflächen und Flachwasserbereiche einschließen können. Blaukehlchen sind Bodenbrüter (Zeitraum April bis Juni).
Die Wanderungen erfolgen Ende März/Ende April und August/September. Es sind zwei Unterarten bekannt, die beide als Durchzügler beobachtet wurden; Brutvogel in Sachsen ist L. s. cyanecula (Weißsterniges Blaukehlchen).
Nach 1990 liegen für das Blaukehlchen in Sachsen wieder Brutnachweise vor. Die bekanntesten Brutreviere sind der Berzdorfer See bei Görlitz und die Bergbaufolgelandschaften südlich von Leipzig, besonders die Lobstädter Lachen. Einzelnachweise aus anderen Bergbaufolgegebieten gibt es vom Olbersdorfer See bei Zittau und vom Werbeliner See bei Delitzsch. Das höchste Vorkommen liegt mit 450 m ü. NN nördlich von Frauenstein im Osterzgebirge. Die Gesamtanzahl der Brutpaare wird mit 20 bis 40 angegeben.
Der Rückgang ehemaliger Brutareale (zum Beispiel Elster-Pleißeaue, Neißeaue, Elbaue) wird mit Flussregulierungen in Zusammenhang gebracht. In der aktuellen Roten Liste ist die Art in die Gefährdungskategorie R (extrem selten) eingeordnet.
Eine mögliche Gefährdung ist vor allem durch das Fortschreiten der Sukzession, Nutzungsaufgaben oder den Ausfall der Pflegemaßnahmen gegeben als auch durch Beeinträchtigungen während des Zuges und im Winterquartier sowie möglicherweise durch klimatische Schwankungen.
Weiterführende Informationen zum Blaukehlchen
Ansprechpartner
Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie
Referat 62: Artenschutz, Auen und Moore
Heiner Blischke
Telefon: 03731 294-2201