Brenndolden-Auenwiesen
Lebensraumtyp 6440
Brenndolden-Auenwiesen sind Grünlandgesellschaften mit subkontinentaler Verbreitung auf wechselfeuchten bis wechselnassen, sommertrockenen Auenstandorten in wärmebegünstigten Strom- und Flusstälern.
Charakteristisch für die Standorte ist die regelmäßige Überflutung im Frühjahr bis Frühsommer.
Die Vegetation ist gekennzeichnet durch die Gesellschaften des Verbandes Cnidion dubii (Brenndolden-Stromtalwiesen) einschließlich der Wiesenknopf-Silau-Stromtalwiese (Sanguisorba officinalis-Silaum silaus-Gesellschaft). Brachestadien, die noch einen Teil des typischen Arteninventars aufweisen, sind als Entwicklungsflächen in die Abgrenzung des Lebensraumtyps einbezogen.
Die Pflanzengesellschaften der Stromtalwiesen sind in Sachsen sehr selten und teilweise nur fragmentarisch ausgeprägt. Sie haben ihren Verbreitungsschwerpunkt im nordwestlichen Teil des Landes, vor allem in der Elster-Luppe-Aue, in der Umgebung von Leipzig (zum Beispiel Partheaue) und im Riesa-Torgauer Elbtal.
Die nach § 30 Bundesnaturschutzgesetz besonders geschützten Biotope und die sie charakterisierenden Pflanzengesellschaften sind in Sachsen entsprechend den Roten Listen von der vollständigen Vernichtung bedroht.
Zu den wesentlichen Gefährdungsfaktoren gehören Entwässerung und Grundwasserabsenkung, Änderung des Überflutungsregimes (zum Beispiel durch Begradigung, Gewässerausbau, Stauhaltung, Eindeichung), Aufgabe oder Intensivierung der Nutzung, Düngung, Umbruch und Aufforstung.